Unique Selling Propsition (Alleinstellungsmerkmal)
Du bist auf der Suche nach einem neuen Job und hast auch schon passende Stellenanzeigen gefunden. Allerdings sprechen Dich von Deinen Favoriten alle Unternehmen gleichermaßen an. Es gibt nur ein Problem: Keins der Unternehmen ist Dir stärker im Kopf geblieben als das andere. Wie also sollst Du Dich entscheiden, wenn keines der Unternehmen wirklich herausstechen kann?
Damit ein Unternehmen das Rennen um zukünftige Bewerber:innen für sich gewinnen kann, ist die Unique Selling Proposition (USP), auch Unique Selling Point genannt, ausschlaggebend. Die USP ist das Alleinstellungsmerkmal eines Produkts oder einer Dienstleistung im Vergleich zu anderen auf dem Markt, wie z. B. ein kostenloser Aufbauservice eines Möbelunternehmens oder flexiblere Arbeitszeiten als beim Konkurrenzunternehmen. Die Wichtigkeit dieses Prinzips hat der Erfinder des Begriffs, Rosser Reeves, bereits 1940 begriffen. Als Werbepionier hat er erkannt, dass es aufgrund des stetig wachsenden Markts und der damit immer stärker werdenden Konkurrenz mit nahezu identischen Produkten oder Dienstleistungen immer schwieriger wird, herauszustechen und sich behaupten zu können.[1]
Im Personalmarketing dienen USPs vor allem dazu, das Unternehmen von Konkurrenzunternehmen abzusetzen und potenzielle Bewerber:innen für sich zu gewinnen. Kann das Unternehmen durch herausragende Alleinstellungsmerkmale herausstechen, hat es auch höhere Chancen auf Bewerbungen von Top-Talenten und Fachkräften als andere Unternehmen. Außerdem kann durch starke USPs auch die Mitarbeiterbindung gestärkt werden, weil Mitarbeiter:innen, die von den USPs überzeugt sind, häufig länger in Unternehmen bleiben und aktiv zur Unternehmenskultur beitragen. So könnte ein Unternehmen, das auf Nachhaltigkeit setzt und seinen CO2-Fußabdruck minimiert, Bewerber anziehen, die besonderen Wert auf umweltbewusstes Handeln legen. Zusätzlich schafft sich ein Unternehmen durch eine USP einen Wettbewerbsvorteil, wodurch ein Vorsprung gegenüber anderen Wettbewerbern entsteht, die eine ähnliche Position besetzen möchten.
Um sich diese Vorteile sichern zu können, ist es wichtig, dass Unternehmen die Kriterien für einen guten USP einhalten:
- Klar und prägnant: Bewerber:innen müssen auf den ersten Blick verstehen können, wodurch sich das Unternehmen von anderen absetzt.
- Leicht zu merken: Bewerber:innen sollen sich schnell an die USP erinnern und ein bestimmtes Unternehmen damit verbinden können.
- Glaubwürdig: Was die USP verspricht, soll einhaltbar und umsetzbar sein.
- Zielgruppenrelevant: Die USP muss zur Zielgruppe passen und sollte Vorteile für diese haben.
- Einzigartig: Die Vorteile sollten konkurrenzlos sein und sich von anderen Unternehmen deutlich abheben.
USP, EVP (Employee Value Proposition) – wo ist da der Unterschied?
Die USP ist das Alleinstellungsmerkmal eines Arbeitgebers im Vergleich zur Konkurrenz und dient als eine Art Aushängeschild, um die besten Talente anzuziehen. Sie konzentriert sich auf das eine, herausragende Merkmal.
Die EVP hingegen bezieht sich auf das Gesamtpaket an Vorteilen und Anreizen, die ein Mitarbeiter intern im Unternehmen erhält. Es soll die Mitarbeiter:innen dazu motivieren, im Unternehmen zu bleiben und sich weiterzuentwickeln. Auch die angesprochenen Zielgruppen unterscheiden sich zwischen den beiden Prinzipien:
Die USP richtet sich primär an potenzielle Bewerberkandidat:innen, um diese für sich zu gewinnen. Die EVP richtet sich an bestehende Mitarbeiter:innen, um diese zu halten. Werden beide Prinzipien zusammen angewendet, entsteht für Unternehmen die größte Wirkung und die besten Chancen, um sich von der Konkurrenz abzusetzen und Top-Kandidaten für sich zu gewinnen.
USPs helfen sowohl dem Unternehmen als auch den Bewerbenden. Unternehmen haben durch das Alleinstellungsmerkmal gegenüber der Konkurrenz höhere Chancen auf die Kandidatengewinnung, und Bewerbende können sich zwischen den zukünftigen Arbeitgebern besser orientieren und leichter Entscheidungen treffen.